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Eröffnungsrede: Philipp Franke und Michael Zieher: Der Kampf gegen Hass und Hetze im Netz ist ein Kampf um das Internet
Hassreden und Falschnachrichten in Zeiten von Social Media
Der Kampf um das Internet ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit, denn Hassreden und Falschnachrichten missbrauchen den Grundgedanken des World Wide Web . Mit dieser Aussage von Tim Berners-Lee, Begründer des WWW, eröffnete Philipp Franke, Leiter des Referats Medienpolitik, Medienrecht und Rundfunkwesen am Staatsministerium Baden-Württemberg, am 11. Februar 2020 den Safer Internet Day im Haus der Wirtschaft Stuttgart. Dieser stand unter dem Motto „Kontern gegen Fake und Hass – Für mehr Respekt im Netz!“.
Hass und Hetze im Netz: Phänomene, die in Zeiten von sozialen Medien geradezu omnipräsent sind. Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter ermöglichen die schnelle Ausbreitung von Hassreden und Falschnachrichten. Alle Nutzerinnen und Nutzer entsprechender Plattformen sind heutzutage auch potentielle Produzentinnen und Produzenten von Inhalten. Dies hat zur Folge, dass viele bedenkliche Beiträge nahezu ungefiltert ins Netz gelangen und dort rasend schnell verbreitet werden. Hass und Hetze im Netz stellen für Franke deshalb eine Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts dar.
Müssen wir immer nett zueinander sein?
Müssen also jetzt alle immer nett zueinander sein? Diese Frage beantwortet Franke mit einem klaren „Nein“ und fordert vielmehr das Schaffen einer zivilisierten Streitkultur. Dabei verweist er auch auf die Leitlinie „Maß und Mitte“, die Ministerpräsident Winfried Kretschmann voranbringen möchte. Es ginge nicht darum, andersartige Meinungen einfach weg zu klicken, sondern konstruktiv den Dialog zu suchen. Phänomene wie Fake News machen auch Maßnahmen auf politischer Ebene notwendig. Der aktuelle Medienstaatsvertrag sowie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz sind wichtige Schritte in Richtung einer nachhaltigen Medienregulierung. Auch mit dem Projekt „Bitte was?!“ möchte die Landesregierung ein Zeichen gegen Hass und Hetze im Netz setzen und sich für einen respektvollen Umgang im Internet aussprechen. Die Initiative Kindermedienland fördert zudem die Medienbildung in Baden-Württemberg mit medienpädagogischen Programmen, die unter anderem Workshops für Zielgruppen aller Altersklassen umfassen.
Kinder und Jugendliche dort abholen, wo sie sich bewegen
Auch Michael Zieher, kommissarischer Direktor des Landesmedienzentrums, betonte die Bedeutung der Arbeit gegen Fake und Hass in Zeiten von Social Media. Kinder und Jugendliche bewegen sich heute in ihrer eigenen medialen Welt. Entsprechend ist es wichtig, Kinder und Jugendliche dort abzuholen, wo sie sich bewegen. Aus diesem Grund wurden für die Kampagne „Bitte was?!“ Influencer gewonnen, welche als Botschafter für einen respektvollen Umgang im Netz dienen. „Die Rückmeldungen bestätigen, dass wir mit der Kampagne den Nerv der Zeit getroffen haben.“, so Zieher. Zum Abschluss der Eröffnung fordert er dazu auf, aufzustehen und gemeinsam für einen respektvollen Umgang nicht nur in digitalen Medien
Text: Sascha Schmidt