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Freudenstadt 2016
Moderne Medienwelten: Darknet, Online shoppen und bewerben
Am Kreismedienzentrum (KMZ) in Freudenstadt fand am 29.11.2016 wieder ein Medienkompetenztag statt, in diesem Jahr verbunden mit einem Tag der offenen Tür. Besucht wurde der Medienkompetenztag von ca. 50 sehr interessierten Menschen. Neben Lehrkräften aller Schularten und der Lehrerausbildung waren auch Pädagoginnen und Pädagogen aus der Jugendbildung und der freien Jugendarbeit gekommen.
Der Impulsvortrag zum Thema „Medienwelten und Medienbildung – aktuelle und zukünftige Entwicklungen“ von Aytekin Celik war, wie immer, hoch spannend und informativ. Celik schaffte es, alle Zuhörer zu fesseln, sowohl Menschen mit viel IT- und Internet-Erfahrung als auch Menschen, die selbst wenig im Internet zugange sind. Dabei zeigte er Zusammenhänge und Entwicklungen auf, wie unser Leben und unsere Gesellschaft von der sich immer rasanter beschleunigenden technischen und sozialverändernden Entwicklung des Internets durchdrungen und beeinflusst werden. Auch wenn der einzelne sich gegen das Nutzen bestimmter Dienste entscheidet, die Gesamtgesellschaft kann sich dieser allumfassenden Entwicklung nicht entziehen.
Übergeordnete Zusammenhänge vermitteln
Mit der professionellen Verbindung von technischer Entwicklung und deren gesellschaftlicher Relevanz legte Aytekin Celik das Augenmerk auf zentrale Felder der Medienkompetenzerziehung in Schulen, Kindergärten und der Jugendarbeit. Er regte die Zuhörer zu einem intensiven Nachdenken und zu einer tiefgründigen Reflexion der eigenen Rolle als Pädagogin bzw. Pädagoge an. Ein Teilnehmer sagte am Ende. „Jetzt weiß ich erst, wie wenig ich über die übergeordneten Zusammenhänge wusste!“
Vom bequemen zum selbstbestimmten User
Im anschließenden Workshop zeigte Aytekin Celik auf, wo und wie die User im Netz zu Ausgaben und Käufen verführt werden. Dabei ist eines der wichtigsten Argumente für den Kauf einer Anwendung die Bequemlichkeit. Kurz gesagt, alles, was das Leben bequemer macht, wird auch gekauft und genutzt. Auch das sogenannte Darknet, das erst langsam in das Bewusstsein vieler Pädagoginnen und Pädagogen rückt, war Thema der Ausführungen.
Richtig online bewerben mit Angela Wosylus
Angela Wosylus, selbstständige Social-Media PR-Managerin, zeigte den Teilnehmern in ihrem Workshop auf, wie sich Jugendliche im Netz über Jobangebote orientieren können. Viele Firmen annoncieren ihre Ausbildungs- und Stellenangebote inzwischen auf Internetportalen, in Twitter und Facebook. Eine immer wichtigere Bedeutung kommt auch der Online- Bewerbung zu. Wie muss die aussehen, was kann ich als Suchender tun, damit meine Bewerbung aus den anderen heraussticht? Wosylus gab sehr viele Informationen zu wichtigen Links und Seiten zu diesem Thema. Sie bot den Teilnehmern an, auch in die Schulen zu kommen, um mit den Schülern und auch den Lehrkräften direkt zu arbeiten.
Schnitzeljagd mit dem Smartphone
Michael Funk, medienpädagogischer Berater am Kreismedienzentrum Freudenstadt, nahm die Teilnehmer mit auf eine moderne Schnitzeljagd. Mit der App Actionbound auf dem Smartphone können Pädagoginnen und Pädagogen Erkundungsaufgaben spannend und motivierend anbieten. Dabei kann es um Orientierung im Nahraum gehen, aber auch um geschichtliche oder geographische Fakten, die es zu eruieren gilt.
Alle Teilnehmer haben sich am Ende des Medienkompetenztages sehr positiv über die Gestaltung und die Inhalte des Tags geäußert. „Die abwechslungsreichste Fortbildung seit langem mit sehr vielen wichtigen Informationen“, meinte ein Besucher dazu. Somit kann der diesjährige Medienkompetenztag als voller Erfolg für alle Beteiligten verbucht werden.
Der Medienkompetenztag fand im Rahmen der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg statt und wurde in Kooperation mit dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg organisiert. Das Ziel der breit angelegten Initiative der Landesregierung ist es, die IT- und Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen, Eltern und anderen Erziehungsverantwortlichen im Land zu stärken. Mit der Initiative werden die zahlreichen Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt sowie eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und -erziehung geschaffen. Träger sind neben der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) und das Landesmedienzentrum BW (LMZ).
Text: Ulrike Schweitzer