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Foren / Referenten

  • Safer Internet Day 2019: Schöne digitale Welt – Zuviel des Guten?

    Am Dienstag, den 5. Februar 2019 fand im Stuttgarter Haus der Wirtschaft der Safer Internet Day 2019 statt.

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    Foren
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    Auszeichnung Ideenwettbewerb „idee-bw“ & Sektempfang

Keynotes

PD Bert te Wildt

Chefarzt der Psychosomatischen Klinik Kloster Drießen

Digitale Verlockungen und Süchte und wie wir ihnen widerstehen können

Den digitalen Medien wird nachgesagt, dass sie zu Sucht, Vereinsamung und Verwahrlosung führen können. Zu viele Online-Angebote jederzeit verfügbar, der soziale Druck, jederzeit erreichbar sein zu müssen, die Angst etwas zu verpassen, wenn man nicht dauernd online ist – das sind einige der Verlockungen einerseits und der Auswirkungen andererseits der „schönen digitalen Welt“. Bert te Wildt, Chefarzt der Psychosomatische Klinik Kloster Dießen, beschäftigt sich seit Jahren in Wissenschaft und Praxis mit Menschen, die unter einer exzessiven Internetnutzung leiden. Er warnt vor einem „Zuviel des Guten“, ist dabei aber weit davon entfernt davon, das Internet und die digitale Entwicklung generell zu verdammen. In seinem Vortrag zeigt er die Probleme wie mögliche Handlungsstrategien auf.

 

Prof. Christoph Klimmt

Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover

Exzessiver Medienkonsum oder Medienhysterie?

Nicht nur junge Menschen verlassen sich gewohnheitsmäßig darauf, ihr Smartphone und das mobile Internet jederzeit und überall für ihre Zwecke nutzen zu können. Sie erleben sich als „permanently online“ und handeln im Alltag so, oftmals ohne bewusst darüber nachzudenken. Drastische Warnungen vor den Folgen des intensiven Internet-Gebrauchs machen die Runde, die Besorgnis um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der jungen Generation ist wie so oft groß.

Der Vortrag versucht, die Grenze zwischen verfestigten Nutzungsgewohnheiten und der ‚Durchwirkung‘ des Alltags mit Smartphone-Gebrauch einerseits und ernsthaft problematischen („Sucht“) Verhaltensmustern andererseits herauszuarbeiten. Damit verbunden sind auch Überlegungen zu problematischen Aspekten diesseits pathologischen Verhaltens wie etwa Ablenkungseffekte und Motivationsschwierigkeiten, zugleich aber auch die Identifikation der positiven Effekte starker Online-Vernetzung.

Pädagogische Folgerungen beziehen sich darauf, die neuen Medientechnologien offensiv zu didaktisieren, indem Reflexion und explizite Diskussion mit Lernenden betrieben werden. Auch drastische Regeln wie das Smartphone-Verbot an Schulen können sich – sofern diskursiv eingebettet – durchaus als sinnvoll erweisen. Den Königsweg der Pädagogik gibt es nicht, wohl aber eine optimistische, zutrauende, chancenorientierte Herangehensweise, die übertriebenem Pessimismus und kategorischer Ablehnung neuer Medien mit konstruktiven Ideen begegnet.

Prof. Katrin Döveling

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Alpen-Adria Universität Klagenfurt

Bin ich schön (genug)? - Zur Suche nach Aufmerksamkeit und Anerkennung im Social-Media-Alltag von Jugendlichen

Der perfekte Körper ist überall – erst recht bei Social Media. Instagram und Co sind voll von Menschen, die sich nur von ihrer besten Seite zeigen, ihre Muskeln stählen, nur Gesundes essen, die schönsten Orte der Welt besuchen – und andere permanent an ihrem Leben teilhaben lassen. Das macht gerade auf Jugendliche Druck, sich selbst ebenfalls zu optimieren, sich perfekt darzustellen und keine Schwäche zu zeigen. Professorin Katrin Döveling, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt, hat untersucht, welche Folgen die Nutzung von Social Media auf die eigenen Körperbilder und die Selbstwahrnehmung vor allem von Jugendlichen hat. Erkenntnisse aus ihrer Forschung stellt sie hier vor.

Foren

Benjamin Wockenfuß

Hessiche Landesstelle für Suchtfragen, Leiter des Projekts „DigiKids“

Digital im Gleichgewicht? Woran erkennt man selbst, woran erkennen Pädagogen und Eltern, wann es zuviel ist? Was ist zu tun?

Digitalität ist Lebensrealität von uns geworden. Wir sind immer erreichbar, ständig verfügbar und am Ende nie alleine. Dabei schauen wir nur zu gerne auf unsere Kinder, vergessen jedoch dabei, dass auch Erwachsene neben der Medienkompetenz auch eine Medienresilienz brauchen, um in einer digitalen Balance zu bleiben.

Dieses Forum ist ein praxisnaher Denkraum für das Ein- und Austreten aus digitalen Lebensräumen. Wir schauen auf die (Frei)Räume, die es dafür braucht und finden gemeinsam heraus wann Digital einen Mehrwert für uns haben kann. Dabei schauen wir ebenso auf den medialen Umgang von Kindern, erst recht aber auch auf den von uns Erwachsenen ... denn unsere Kinder sind es nicht, die abends am Essenstisch die Mails aus dem Büro checken.

Iren Schulz

Kommunikationswissenschaftlerin und Medienpädagogin

Smart Attack?!« Herausforderungen und Möglichkeiten der pädagogischen Arbeit mit dem Smartphone in Familie, Schule und Jugendarbeit

Beziehungskiste und Spiegelbild, Tagebuch und Erinnerungsbox, digitale Hundeleine und Kontrollinstanz: kein Medium war bisher so verwoben mit dem Alltag der Menschen wie das Smartphone. Insbesondere Kinder und Jugendliche gestalten ihr Aufwachsen maßgeblich mit dem digitalen Alleskönner. Das eröffnet Chancen wie Partizipation, Teilhabe und Verbundensein, geht aber auch mit Herausforderungen wie Cybermobbing, Datenschutz oder Mediensucht einher. Für die pädagogische Arbeit stellt sich die Frage, wie diese Entwicklungen konstruktiv und kreativ bearbeitet werden können. Welche Methoden und Möglichkeiten gibt es für Eltern und Pädagog/innen, an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen anzuknüpfen, Kompromisse auszuhandeln, Reflexionen anzustoßen und Grenzen zu setzen? Im Forum werden nach einem kurzen theoretischen Input zahlreiche Hinweise und Tipps zum Umgang mit dem Smartphone in Familie, Schule und Kinder‐ Jugendarbeit gegeben sowie Methoden vorgestellt und erprobt.

Daniel Heinz

Spieleratgeber NRW

Die Rolle von Games in der Sozialisation von Heranwachsenden

Der Blick auf Computer-, Konsolen und Online-Spiele ist hierzulande nach wie vor sehr gespalten. Einigen gelten die digitalen Spiele als Kulturgut und wachsender Wirtschaftsfaktor, andere verweisen sie in die Welt der Hobbies und des Zeitvertreibs, wieder andere sehen darin ein reines Suchtmittel. Insbesondere über die Frage, ob bzw. ab wann man von einer Onlinespieleabhängigkeit sprechen kann, wurde und wird intensiv diskutiert. Digitale Spiele sind mit Smartphone und Internet überall verfügbar, insbesondere in der Phase der Pubertät ziehen sie Jugendliche stark in ihren Bann. Vor allem bei männlichen Jugendlichen werden auffallend intensive Spielephasen festgestellt. Was macht die Faszination von digitalen Spielen aus? Welche Bedeutung hat das Online-Spielen für Kinder und Jugendliche? Lernen Sie dabei etwas? Wie vermitteln Eltern und Pädagogen am besten einen ausgewogenen Umgang mit Games? Diese und andere Fragen werden in dem Forum beleuchtet und mögliche Antworten erörtert.

Saskia Nakari

Medienpädagogin am Stadtmedienzentrum Stuttgart

„Ich bin schön!“ Stärkung von Jugendlichen in Zeiten der Selbstoptimierung und dem Zwang zur perfekten Selbstdarstellung.

Jugendliche sind in der Pubertät, einer Phase des körperlichen und physischen Umbruchs, ihrem eigenen Körper gegenüber höchst kritisch eingestellt. Wer dabei das eigene Selbstwertgefühl an der Zahl der Likes und Posts misst und die Ansprüche der Kalorienzähler-Apps, 10.000-Schritt-Aufzeichner und Körperfett-Messer nicht erfüllen kann, wird früher oder später an sich zweifeln. Allgegenwärtige Technik, die Bildorientiertheit unserer medialen Welt und die „sozialen Medien“ potenzieren die Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen.

Innerhalb des Forums decken wir Formen medialer (Selbst-) Inszenierung auf und nehmen den Trend der Selbstvermessung genauer unter die Lupe. Des Weiteren werden Ihnen Methoden vorgestellt, die dabei behilflich sind, Heranwachsende in ihrem Selbstbild zu stärken und sie mental fit zu machen für die medialen Herausforderungen der „Zukunft“.

Auszeichnung Ideenwettbewerb „idee-bw“ & Sektempfang

Im Rahmen der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg findet jährlich der Ideenwettbewerb „idee-bw“ statt, um Einzelprojekte und Initiativen zu fördern, die die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Baden-Württemberg nachhaltig stärken. Die Landesregierung unterstützt originelle und innovative medienpädagogische Ideen mit einer Projektfinanzierung von bis zu 20.000 Euro. Beim Safer Internet Day werden die Gewinner des Ideenwettbewerbs vorgestellt und feierlich prämiert.