HERE GOES INVISIBLE HEADER

Podiumsdiskussion – Google

Podiumsdiskussion: „Google – Macht und Möglichkeiten“

Podiumsdiskussion – Google Die Teilnehmer/innen diskutierten am Safer Internet Day 2015 über die Macht des Google-Konzerns. Bild: LMZ, Text: Sascha Schmidt.

Welche Macht und Möglichkeiten hat Google und welche Rolle spielt dabei die Medienkompetenz? Diesen Fragen gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion im Rahmen des Safer Internet Days 2015 nach. Die Diskussion eröffnete Johannes Kaufmann, Abteilungsleiter Strategie und Distribution bei SWR Online Mainz. In einem Impulsvortrag ging er auf die breit gefächerten Unternehmensbereiche von Google ein. Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussionsrunde waren Ingrid Bounin, Leiterin des Referats Medienbildung am LMZ Stuttgart, Michael Rotter, Leiter des Medienzentrums Calw, Aytekin Celik, medienpädagogischer Referent und Sarah Schroth, Schüler-Medienmentorin.

Google ist heute weitaus mehr als eine Suchmaschine, betonte Johannes Kaufmann gleich zu Beginn seines Vortrags. Der amerikanische Konzern weist mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen Unternehmensbereichen und Angeboten auf. Diese reichen vom Internet-Browser Google Chrome über den Google Play Store für Apps bis hin zu Social-Media-Angeboten wie Google+ und Youtube. 90 Prozent der Einnahmen erzielte Google im Jahr 2014 durch Online-Werbung. Diese setzt sich zusammen aus Anzeigen auf den eigenen Angeboten (wie z.B. bei den Google-Suchergebnissen) sowie Anzeigen auf externen Webseiten (sog. Google Ads). Große Teile des erwirtschafteten Geldes investiert der Konzern in Forschung, so zum Beispiel in Robotertechnik oder Patente für selbstfahrende Autos.

In gewisser Weise stellt Google für uns das mediale Tor zur Welt dar und kann dazu genutzt werden, sich auf einfache Art und Weise Zugang zu Informationen zu verschaffen, so Ingrid Bounin. Google ist gleichzeitig jedoch auch extrem datenhungrig und somit stellt sich die grundsätzliche Frage, welche Daten gesammelt werden und was genau damit passiert. Aytekin Celik wies daraufhin, dass die Suchmaschinenanfragen generell nur einen geringen Teil der erhobenen Daten ausmachen. Das Hauptaugenmerk sei auf die Allianz zwischen Google und Android zu richten, so Celik. Hier werden nicht nur Sucheingaben gesammelt, sondern die Kontakte, Rufnummernlisten, Zahlungsdaten im Play Store und selbst die Standortdaten der Nutzer/innen. Auch Sarah Schroth ist sich als Schülerin des enormen Datenhungers des Dienstes bewusst. Fakt ist allerdings auch, dass die Menschen die Angebote von Google trotz eines gewissen Bewusstseins für Datenschutz weiter nutzen. Generell stellt sich die Frage, ob Nutzer/innen überhaupt auf Google verzichten könnten bzw. würden, selbst wenn sie ausführlich über die genauen Datenverarbeitungsvorgänge informiert wären.

In Bezug auf die Schule betonte Michael Rotter, dass die Suchmaschine Google auch für Lernende im Unterricht als erste Wahl der digitalen Informationsbeschaffung gilt. Eine Herausforderung sieht er darin, dass Schüler/innen häufig unreflektiert mit den von Google präsentierten Suchergebnissen umgehen. Werbeanzeigen werden dort nämlich grundsätzlich am populärsten platziert und so am ehesten angeklickt. Die Platzierung der beworbenen Seiten in den Sucherergebnissen täuscht dabei oft über die eigentliche Qualität der Inhalte hinweg. Sarah Schroth bestätigte, dass sie Google am häufigsten verwendet. Sie kennt zwar Alternativen wie DuckDuckGo, jedoch waren die dort gelieferten Suchergebnisse für sie nicht immer zufriedenstellend.

Handlungsbedarf aus pädagogischer Sicht sieht Johannes Kaufmann zunächst vor allem in der Weiterbildung der Eltern und Lehrkräfte. Ohne eine grundlegende Medienkompetenz können auch erwachsene Nutzer/innen kein kritisches Bewusstsein für gelieferte Suchergebnisse vermitteln. Im Schulalltag seien unreflektierte Aufgabenstellungen wie „Googelt mal nach …“ nicht selten und dementsprechend müssen auch Lehrkräfte dahingehend ausgebildet werden, Google reflektierter in der Schule einzusetzen.

Ziel muss es insgesamt sein, einen kompetenten, souveränen und zielführenden Umgang von Heranwachsenden mit digitalen Medienangeboten wie Google zu fördern, betonte Ingrid Bounin. Das LMZ bietet hierzu umfassende Unterstützungsangebote für Schüler/innen, Eltern und Lehrkräfte.

Zu den Unterstützungsangeboten zählen

Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen des Safer Internet Days der Initiative Kindermedienland am 10.2.2015 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt.

Kontakt

Medienpädagogische Beratungsstelle
0711 2850-777
beratungsstelle@lmz-bw.de